Schließung bei Gould in Eichstätten

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01.12.2014 Gould Electronics: Sozialplan und Interessenausgleich einvernehmlich verabschiedet Konstruktive Verhandlungen - großartiges Engagement der Mitarbeiter

Eichstetten: Geschäftsleitung und Betriebsrat der Gould Electronics GmbH haben sich am 21. November 2014 vor dem Hintergrund der Werksschließung einvernehmlich auf einen Interessenausgleich und Sozialplan geeinigt. Gründe für die Schließung sind hohe Überkapazitäten im Markt und massive Subventionen für die chinesischen Produzenten, die eine profitable Fertigung in Deutschland nicht mehr möglich machen. Beide Parteien haben sehr konstruktiv und engagiert an der nun bestehenden, fairen Lösung für alle rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gearbeitet. Ab dem 1.02.2015 können die ersten Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft wechseln, sie erhalten zudem eine Abfindung. Die Produktionsanlagen werden schrittweise stillgelegt. Die Geschäftsleitung dankt allen Beschäftigten ausdrücklich für den hohen Einsatz und die große Loyalität in den vergangenen Monaten.

Sozialplan und Interessenausgleich für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gould Electronics GmbH sind verabschiedet. Geschäftsführung und Betriebsrat einigten sich auf eine faire Abfindungsregelung. Zudem besteht das Angebot der bis zu zwölfmonatigen Übernahme in eine Transfergesellschaft. Für Mitarbeiter ab 59 Jahren wird ein Rentenübergangsmodell vereinbart. Alle Pensionsdirektzusagen sind gesichert. Das Gesamtpaket für die 160 Mitarbeiter hat ein Volumen von über 12 Millionen Euro, die von der Gould Electronics GmbH beziehungsweise von deren Muttergesellschaft JX Nippon Mining & Metals Corp. getragen werden.

Das Unternehmen hat sich von Anfang an deutlich für eine geordnete Werkschließung ausgesprochen. Damit diese wie nun vereinbart möglich ist, gilt es die Produktion bis zur Schließung weiterhin in hoher Qualität aufrecht zu erhalten. So können Ersatzansprüche von Kunden vermieden werden, die so generierten Erlöse decken einen Teil der Schließungskosten. "Unsere Mitarbeiter haben das von Anfang an erkannt. Trotz der schmerzhaften Nachricht von der Werkschließung, führen sie die Produktion weiterhin mit vollem Einsatz weiter. Das ist eine großartige Leistung", sagt Geschäftsführer Thomas Zipfel über seine Mannschaft.

Für die Betriebsratsvorsitzende Christel Klingbeil geht ein Stück Tradition am Kaiserstuhl verloren: "Wir haben jahrzehntelang in Eichstetten gearbeitet. Trotz allen Engagements konnten wir die Schließung nicht ver-hindern. Das ist für uns alle hart. Durch die Regelungen im Sozialplan konnten wir wenigstens eine kleine Milderung für die Beschäftigten er-reichen."

Die besondere Tragik der Schließung betonte auch die Gewerkschaftssekretärin der IG- Metall Freiburg, Kerstin Meindl:

"Mit der Schließung des Produktionsstandortes verlieren wir 160 Industrie-arbeitsplätze in unserer Region. Damit verlässt der letzte Kupferfolien-hersteller den Standort Deutschland und hinterlässt eine Lücke, die sich nur schwer schließen lässt. Für die Beschäftigten ist dies ein schwerer Schlag. Wir hoffen, dass wir durch die Installation der Transfergesellschaft und die darin möglichen Qualifikationsmaßnahmen neue Per-spektiven für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen können."

Sowohl für die IG Metall, als auch für die Betriebsratsvorsitzende Christel Klingbeil ist das Wichtigste, dass "die Beschäftigten eine gute An schlussbeschäftigung finden werden."

Letzte Änderung: 01.12.2014