Sonderfahrt in die Zukunft

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07.10.2009 In zwölf Minuten von Emmendingen aus zur Freiburger Mess- Initiative der Arbeitsgemeinschaft Umweltfreundlich zum Betrieb

Quelle: Badische Zeitung vom 07. Oktober 2009 (ja)

In zwölf Minuten von Emmendingen aus zur Freiburger Mess- schneller und bequemer geht es kaum. Am 17. Oktober startet eine einmalige Sonderfahrt zwischen Emmendinger Bahnhof und Freiburger Messplatz.

EMMENDINGEN.Diese vorerst einmalige Sonderfahrt haben die Arbeitsgemeinschaft Umweltfreundlich zum Betrieb der IG Metall und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) organisiert. Die Breisgau-S-Bahn, die Städte Emmendingen und Freiburg, die Freiburger Wirtschaft Touristik Messe GmbH und die IG Metall finanzieren dafür rund 1000 Euro. Für die Nutzer kostet Hin- und Rückfahrt einen Euro. Es stehen rund 200 Plätze in zwei S-Bahn-Wagen zur Verfügung.
"Die Bevölkerung weiß nichts von diesen Gleisen, aber man muss da nichts bauen, man muss sie nur nutzen", sagte Viktor Wember von der Arbeitsgemeinschaft Umweltfreundlich zum Betrieb bei der Vorstellung des Projektes im Emmendinger Rathaus. "Wir hoffen, es macht den Emmendingern Spaß, so bequem zur Messe nach Freiburg zu fahren."

Mit der S-Bahn zur Mess'

Viele nutzten das Auto zur Fahrt zur Messe und könnten dann ja nichts trinken. Nun können sie auf der seit mehr als 100 Jahren bestehenden Güterbahntrasse mit der Breisgau-S-Bahn vom Emmen-dinger Bahnhof bis zur Haltestelle Freiburger Messe (von Breisach her gibt es diese bereits und sie wird rege genutzt) fahren. "Wenn das gut angenommen wird, können wir diskutieren, ob es nicht auch bei anderen Großveranstaltungen und aus anderen Orten möglich ist", sagt Wember.

Ihm ist schon klar, dass die Leute Regelmäßigkeit erwarten, aber alles fange mit einem ersten Schritt an. Und der, so hofft er ebenso wie Hannes Linck, Regionalverbandsvorsitzender Südlicher Oberrhein des VcD, könnte den Leuten Appetit auf die Verbindung machen und so politischen Druck erzeugen. Derzeit scheitere dies an der hohen Belastung auf der Rheintalbahn. Deswegen klappt es nur mit Sonderfahrten - am besten am Wochenende, wenn die Auslastung der Rheintalbahn auch im ÖPNV nicht so hoch sei. Nur zwischen Gundelfingen und Leutersberg liegen schon vier Gleise.

Emmendingen unterstützt die Sonderfahrt

Hannes Linck erinnerte daran, dass es auf der 1905 eröffneten Güterbahnstrecke immer wieder De-monstrationsfahrten gegeben habe, bereits in den 60er-Jahren auf Initiative der Freiburger FWV, 1995 auf Betreiben der Arbeitsgemeinschaft Umweltfreundlich zum Betrieb. Wie Wember, so hofft er, dass die Sonderfahrt nur den Auftakt zu weiteren Fahrten bildet. Emmendingen unterstützt das Projekt ebenfalls. Umweltbeauftragter Christian Kessel: "Angesichts des Zeithorizonts für das dritte und vierte Gleis unterstützen wir jede Perspektive für den öffentlichen Nahverkehr, die nicht auf das dritte und vierte Gleis warten muss."

Info:
Sonderfahrt zur Herbstmesse am Samstag, 17. Oktober, 14.57 Uhr ab Bahnhof Emmendingen, zurück 18.18 Uhr. Kosten 1 Euro pro Person, Karten ausschließlich im Vorverkauf bei der Tourist-Information in Emmendingen. Programm auf der Fahrt mit Informationen über die Strecke und einer Überraschung der Herbstmess-Schausteller.

Letzte Änderung: 15.03.2010