Kampagne Gutes Leben
Junge Menschen sehen dunkle Perspektiven für ihre Zukunft
Freiburg/Lörrach/Waldshut: 40 Betriebsräte/innen und Gewerkschafter/innen der IG Metall aus den regionalen Betrieben diskutierten am Mittwoch in Freiburg und am Donnerstag in Waldshut mit den Bürgern in der Innenstadt. Sie befragten Passanten, was für sie ein Gutes Leben bedeutet. Angst um den eigenen Arbeitsplatz und ein ungutes Gefühl im Hinblick auf die persönliche Zukunft überwiegt. Die Politik solle die soziale Sicherheit nicht aus den Augen verlieren.
Besonders bei jungen Menschen war das Interesse an der Kampagne "Gemeinsam für ein gutes Leben" der IG Metall hoch. Ein junges Paar aus Freiburg sah während des Gesprächs keine Chance für sich, nach dem in diesem Sommer bevorstehenden Schulabschluß einen Einstieg in den Beruf zu erhalten. Ein Ingenieur in Waldshut sagte "entweder haben die Menschen keine Arbeit, oder sie arbeiten so viel, das sie krank werden".
In ihren Gesprächen beobachteten die Gewerkschafter, das die Passanten von der Politik fordern, die richtigen Schlüsse aus der Krise zu ziehen. Es könne nicht sein, das im Herbst eine neue Regierung den sozialen Kahlschlag durchführt. Das die Reichen belohnt und die Armen abgestraft werden. Es müsse etwas für die Menschen getan werden und nicht gegen sie. Die Situation der ungesichert Beschäftigten müsse ein Ende haben, es kann nicht sein, das feste Beschäftigung durch Leiharbeit und Ein-Euro-Jobs abgelöst werde.
Als Attraktion nutzte die IG Metall die Roadshow, ein 13 Meter langer Kampagnentruck, der direkt von der Zentrale in Frankfurt kommt. Bestandteil der Kampagne ist ein Fragebogen, der von Passanten ausgefüllt wird. Dort wird gefragt, was für die Menschen wichtig ist und was sie von der Politik fordern. Auf dem Freiburger Kartoffelmarkt und auf dem Waldshuter Viehmarkt kamen viele Hundert Fragebögen zusammen. Für jeden ausgefüllten Fragebogen spendet die IG Metall einen Euro für ein Obdachlosenheim sowie für die Freiburger Strassenschule. Im Juli wird das Ergebnis der bundesweiten Befragung ausgewertet und veröffentlicht.
Letzte Änderung: 11.05.2009