Coats-Beschäfftigte legten Arbeit nieder

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05.03.2009 Warnstreiks in der Textilindustrie

Die Tarifrunde für die Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie ist in der heißen Phase. Die IG Metall wird keine Beschäftigten zweiter Klasse zulassen. Nach dem Angebot der Arbeitgeber am letzten Donnerstag kommt jetzt die Antwort aus den Betrieben.

Gestern um 9.00 streikten die Beschäftigten der Coats GmbH in Kenzingen für eine Stunden. Von den rund 200 Beschäftigten arbeitet fast niemand mehr. Gabriele Zängle (Betriebsratsvorsitzende der Cots GmbH und Verhandlungskommissionsmitglied) betonte: "Das Angebot der Arbeitgeber ist nicht annehmbar. Auch wenn wir jetzt eher schlechte Zeiten erleben, haben wir eine Einkommenserhöhung verdient. Wer jetzt so mit uns umgeht und die Situation so schamlos ausnützt, vergiftet das Klima zwischen den Tarifpartnern. So etwas gab es noch nie!" - "Gerade die Textilindustrie ist abhängig von der Kaufkraft und ohne Einkommenserhöhungen im Inlandsmarkt verschlimmert sich die Krise. Wenn die Arbeitgeber an ihrer Nullrunde festhalten vernichten sie Arbeitsplätze." führt Thomas Wamsler, 2. Bevollmächtigter und zuständig für die Textilindustrie in Lörrach und Freiburg aus.

Am Donnerstag 26.2.09 legten die Arbeitgeber in Ludwigsburg ein Angebot in Ludwigsburg vor, das nach 6 Nullmonaten 20 Euro Brutto Lohnerhöhung vorsah (die aber innerbetrieblich gestrichen werden können) und im nächsten Jahr 1,5 % mehr Lohn und Gehalt (wieder verschiebbar oder kürzbar)- also eine Nullrunde für 2 Jahre. Darüber hinaus lehnen sie eine Übernahme der Auszubildenden im Tarifvertrag ab. Dabei wäre es genau jetzt wichtig den Auszubildenden in der Textilindustrie eine Perspektive zu bieten um einem drohenden Facharbeitermangel vorzubeugen. Auch eine echte Altersteilzeit, wie in vielen Branchen vereinbart, lehnen die Arbeitgeber der Textilindustrie ab - wissend, dass sie keine Arbeitsplätze anbieten können, die so gestaltet sind, dass man sie bis 67 ohne Einschränkungen ausüben kann.
Am Montag 9.3.09 wird weiter verhandelt. Bis dahin gibt es auch in weiteren Betrieben in Südbaden noch Proteste.

Letzte Änderung: 05.03.2009