Gut 500 versammelten sich zu einer Kundgebung vor dem Verhandlungsort.

Wir waren dabei - Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltungsstelle Lörrach und von Coats (Vst. Freiburg) unterstützten die Protestkundgebung. Die Stimmung im Bus war gut- "Wenn am Verhandlungstisch nichts erreicht wird, werden auch in Südbaden Aktionen machen" so Thomas Wamsler (2. Bevollmächtigter und zuständig für die Textilindustrie in Lö und FR).

Die Arbeitgeber haben ein Angebot vorgelegt, das nicht als solches
akzeptiert werden kann:
- bis 31.08.2009: 6 Nullmonate,
- vom 01.09.2009 bis 28.02.2010 Einmalzahlungen von je 20 EUR
im Monat, die außerdem betrieblich verschoben oder komplett
ausgesetzt werden können,
- ab 01.03.2010 magere 1,5 Prozent mehr, die wieder teilweise
oder ganz bis zum 28.02.2011 verschoben werden können,
- keine Übernahme der Ausgebildeten,
- Verhandlungsverpflichtung über Nachfolgeregelung zum
Altersteilzeit-Tarifvertrag, allerdings mit erweitertem Themen- komplex "Arbeitszeit, altersgerechtes Arbeiten und Lebensarbeitszeit".

Dieses Angebot ist für die Tarifkommission der IG Metall nicht akzeptabel:

Fastenzeit für 2 Jahre sind in der Krise das falsche Signal -
zumal die Beschäftigten diese Krise nicht verursacht haben!
Eine Verbesserung des Angebotes ist nach Aussage des Verhandlungsführers der Arbeitgeber jedoch nicht machbar. Die Beschäftigten, die Tag für Tag ranklotzen. Sie sind jederzeit flexibel.
Nehmen in Schichtsystemen zusätzliche Belastungen auf sich.
Erbringen hohe Qualität und volle Leistungsbereitschaft auch bei
Mehrarbeit.
Die Antwort der Arbeitgeber darauf: Fasten für 24 Monate!
Die Verhandlung wurde daher auf den 09. März 2009 vertagt.

Flagge zeigen:
Nun gilt es:
- In Betriebsversammlungen, Mitgliederversammlungen und
Aktionen die Beschäftigten zu informieren.
- Mit Warnstreiks zu zeigen, was von dem Angebot zu halten ist.

Jetzt ist die Unterstützung aller Beschäftigten in der Textil- und
Bekleidungsindustrie notwendig! Nur eine starke Gemeinschaft in einer starken IG Metall kann ein akzeptables Ergebnis durchsetzen.

Es bleibt bei der Forderung:
- Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen
um 5,5 % ab 1. März 2009 - Laufzeit:12 Monate.
- Verhandlungsverpflichtung zu einem Tarifvertrag zum Altersübergang
- Unbefristete Übernahme von Ausgebildeten

Die Erhöhung der Löhne und Gehälter sowie Ausbildungsvergütungen
sind notwendig. Die Entgelte in der Textil- und Bekleidungsindustrie
sind nicht die üppigsten, und die Kosten für die Lebenshaltungskosten
der Beschäftigten machen keine Krisen-Pause.

Für Unternehmen in wirtschaftlich schwieriger Lage gibt es ausreichend
Instrumente, um mit der IG Metall betriebliche Lösungen zu
finden.

Qualifizierter und engagierter Nachwuchs sichert die Zukunft der
Betriebe. Notwendig sind auch flexible Möglichkeiten zum Ende des
Arbeitslebens.

Deshalb fordern wir zusätzliche tarifliche Instrumente zur Übernahme
von Ausgebildeten und zum Altersausstieg!

Es geht um den Erhalt des Flächentarifvertrages
und nicht um einen Flächen-Sanierungsvertrag.

Viele Fäden machen stark - Gerade in schwierigen Zeiten!
Jetzt Mitglied werden!

IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann forderte die Arbeitgeber auf, endlich ein Angebot vorzulegen. "Wer selber auf der Bremse steht, braucht sich nicht zu wundern, wenn er geschoben wird." Er kündigte für kommende Woche Warnstreiks an, sollte es heute zu keinem Durchbruch kommen. "Die Beschäftigten lassen sich nicht ewig hinhalten und sie lassen sich auch nicht an der Nase herumführen. Sie haben die geforderten Einkommenserhöhungen verdient. Da ist kein Platz für die Spielchen der Arbeitgeber. Gerade jetzt sind Einkommenserhöhungen das richtige Rezept in der Krise, das stärkt die Binnenkonjunktur", so Hofmann auf der Kundgebung.