700 Arbeitsplätze bei Micronas betroht

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26.02.2009 Gemeinsame Presseerklärung der IG Metall und des Betriebsrates der MICRONAS GmbH Freiburg

Pressemitteilung der IG Metall Freiburg 26.02.2009

Gemeinsame Presseerklärung
der IG Metall und des Betriebsrates der MICRONAS GmbH Freiburg.

Die erste Verhandlung um die geplante Massenentlassung bei MICRO-NAS brachte die grausame Wahrheit auf den Tisch: während die Ge-schäftsleitung bislang von einem Abbau von 560 Arbeitsplätzen sprach, teilt nun die Verhandlungskommission des Betriebsrates und der IG Metall die Zahl der Menschen mit, die davon betroffenen sind. Insgesamt sollen bis zu 700 Menschen ihren Arbeitsplatz bei dem Unternehmen verlieren. Die Differenz liegt in der unterschiedlichen Zählweise. Offiziell zählt die Geschäftsleitung nach "FTE - full-time equivalents", dies sind frei über-setzt Vollzeitbeschäftigte. Da bei MICRONAS sehr viele Beschäftigte in flexiblen Teilzeit - und Schichtmodellen eingesetzt werden, entspricht die-se Zahl knapp 700 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die ihre Jobs verlieren sollen. " Dies ist ein riesiger Kahlschlag für den Betrieb und eine Tragödie für die Beschäftigten; es werden ja keine Zahlen entlassen son-dern es trifft Menschen und ihre Familien", so der Betriebsratsvorsitzende Walter Baireuther,. Er verwies darauf, dass viele Arbeitnehmer aus den betroffenen Bereichen zum Teil seit Jahrzehnten engagiert bei MICRO-NAS arbeiten. "Da sind Welten zusammengebrochen".

110 Beschäftigte sind davon aus dem Zweigbetrieb in München betroffen, das komplett geschlossen werden soll und 560 bis 580 Beschäftigte in Freiburg, darunter auch die letzten 35 Leiharbeitnehmer, die nun auch Ihren Job verlieren sollen.

In den Verhandlungen, die vertagt wurden, versuchen die Arbeitnehmer-vertreter zu retten, was zu retten geht. Die Einführung von Kurzarbeit in einzelnen Abteilungen wird genau geprüft, ebenso die Möglichkeiten, einige Arbeitsplätze bei anderen Unternehmen weiterzuführen. Auf Initiative des Betriebsrates hat sich ein Kreativteam gebildet, das Alternativen zum Plan der Geschäftsleitung erarbeiten soll. Die IG Metall hat intensive Gespräche mit Vertretern des Landtages und der Regierungsfraktion in Berlin geführt. "Jeder gerettet Arbeitsplatz zählt in der schwierigen wirtschaftlichen Situation der Beschäftigten auf dem Arbeitsmarkt" so Hermann Spieß von der IG Metall." Es geht zu aller erst um die Sicherung der Ar-beitsplätze, aber wenn dies nicht gelingt, brauchen die Menschen eine finanzielle Absicherung". Die Verhandlungen werden deshalb auch um einen Sozialplan geführt. Für Spieß steht bereits fest: "Der noch auszuhandelnde Sozialplan darf keinesfalls schlechter sein als die bestehende Regelung, da das finanzielle Umfeld von Arbeitslosen enorm schwierig geworden ist".

Die Verhandlungen sind auf Anfang März vertagt worden.

Letzte Änderung: 26.02.2009