Warnstreik in Teningen
Teningen:. Die IG Metall rief zum Warnstreik auf und die Belegschaften waren alle da: Am Mittwoch Mittag ruhte die Arbeit in den vier großen Teninger Betrieben Alcan Packaging Tscheulin-Rothal, Delta Energy Systems, Frako sowie im
Eisen- und Hammerwerk. Über 400 Beschäftigte sammelten sich in einem beeindruckenden Demonstrationszug über die Tscheulinstraße, gemeinsam über die Elz um dann die Protestkundgebung vor der Firma Alcan Packaging
Tscheulin-Rothal abzuhalten. Hermann Spieß, Geschäftsführer der IG Metall Freiburg, hat in seiner durch viel Beifall unterbrochenen Rede deutlich gemacht, dass sich die Arbeitnehmer in Südbaden nicht mit leeren Worten
abspeisen lassen sondern eine anständige und gerechte Lohnerhöhung in den Geldbeutel brauchen.
Der Betriebsratsvorsitzende von Alcan, Dieter Hügle, machte an Hand seines betrieblichen Beispiels deutlich, dass die Unternehmen die Lohnerhöhung "aus der Portokasse bezahlen können". So wird das Teninger Unternehmen eine
Umsatzrendite von über 10 % in diesem Jahr einfahren. "Da sollen wir uns mit ‚ner mickrigen Lohnerhöhung abspeisen lassen - niemals!" rief er unter starkem Beifall der Beschäftigten der Menge zu.
Roswitha Heidmann, Betriebsratsvorsitzende der Delta Energy Systems, kritisierte heftig die Verschleppungstaktik der Unternehmer, die in mittlerweile drei Tarifverhandlungen kein ernst gemeintes Angebot für ihre Beschäftigten
vorgelegt haben.
Der neu gewählte Betriebsratsvorsitzende der EHT Werkzeugmaschinen GmbH Jürgen Grünenwald hielt seine Jungfernrede vor den Streikenden. Gerade eine Woche im Amt stand er vor der Streikversammlung und konnte stolz
berichten, dass die Belegschaft von EHT solidarisch hinter der IG Metall Forderung steht.
Zum Schluß machte Bernhard Reinbold, Betriebsratsvorsitzender der Frako GmbH, deutlich, dass von Krise und von wirtschaftlichen Problemen in dem Unternehmen keine Spur sei und dass genügend Spielraum für eine
anständige Lohnerhöhung da ist.
Letzte Änderung: 06.11.2008