IG Metall am Alten Marktplatz Lörrach
Die IG Metall in Lörrach macht das Thema Leiharbeit zur Chefsache. Am Dienstag, den 6. Juli 2010 auf dem Alten Marktplatz hat der 1. Bevollmächtigte Hermann Spieß gemeinsam mit Betriebsräten und Gewerkschaftern über die Situation der Leiharbeit in der Region mit Interessierten Bürgern diskutiert. Das Interesse in der Bevölkerung war groß.
"Leiharbeit bedeutet Unsicherheit und schlechte Löhne. Das ist ein gesellschaftlicher Skandal" so Hermann Spieß. "Der zunehmende Missbrauch von Leiharbeit muss aufhören, die Politik endlich aktiv werden. Deutsche Gesetze legalisieren den Missbrauch von Leiharbeit und verstossen damit gegen EU-Standards. Sie erlauben es Unternehmen, mit dem Einsatz von Leiharbeit Personalkosten zu sparen. Und Beschäftigte je nach Auftragslage zu heuern und zu feuern" so Spieß.
"Dafür werden wir im Raum Lörrach mit unserer Initiative Druck machen. Auch bei uns steigt die Zahl der Leiharbeitnehmer wieder drastisch an. Anstatt die Menschen zu Metalltarifen einzustellen, wird zum großen Teil der Personalbedarf über Verleihfirmen abgedeckt. Diese zahlen den Beschäftigten oft über ein Drittel weniger. Die Erfahrungen zeigen, das Leiharbeit nicht nur für Produktionsspitzen eingesetzt werden, sondern über Jahre ordentliche Beschäftigung ersetzt. Studien zufolge haben 13 von 14 Leiharbeitnehmern keine Chance auf eine Festanstellung- dies ist ein Skandal"!
Leiharbeit ist eine Sackgasse für hunderttausende Beschäftigte. Die IG Metall wird bundesweit gegen schlechbezahlte und unsichere Leiharbeit vorgehen. Mit "Gleiche Arbeit - Gleiches Geld" bringt die IG Metall eine breite gesellschaftliche Initiative zur fairen Gestaltung der Leiharbeit auf den Weg. Thomas Wamsler, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Lörrach: "Jeder 3. Arbeitsplatz, der in unserer Region durch steigende Auftragseingänge entsteht, wird derzeit mit billiger Leiharbeit besetzt. Dies bedeutet wachsende Ungerechtigkeit für viele."
Drei ehemalige Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung unterstützen die Initiative als Schirmherren: Dr. Norbert Blüm, Dr. Herbert Ehrenberg und Walter Riester.
Letzte Änderung: 09.07.2010