Theater mit der Leiharbeit

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11.05.2010 Theater mit dem Arbeitskreis Menschen in Zeitarbeit der IG Metall Freiburg (Video)

Leiharbeit: Theaterstück von Betroffenen
Das Theater mit der Leiharbeit

"Tja, die Wirtschaftskrise. Und die Finanzkrise... Um es kurz zu machen: Du bist entlassen. Zieh deine Sachen aus, sie gehören der Firma", sagt der Chef zu Klaus und bietet ihm an, als Leiharbeiter auf seinem alten Arbeitsplatz an der Montagestraße weiter zu arbeiten. Betroffene Leiharbeiter haben in Freiburg ein Theaterstück zum Thema aufgeführt.
Leiharbeit verbreitet sich zunehmend in Deutschland. Und darunter leiden Leiharbeiter ebenso, wie es die Stammbelegschaften in den Unternehmen langfristig darunter leiden werden. Mit einem Theaterstück wollten Betroffene und gewerkschaftlich Aktive aus Freiburg nun ihre Sicht auf Leiharbeit darstellen. Die Geschichte rund um Klaus, den Leiharbeiter, wurde unter dem Titel "Der Aussätzige" am 1. Mai 2010 in Freiburg aufgeführt.

Ein lustig-schauriges Stück
Klaus erfährt am eigenen Leib, wie sein Leben sich quasi über Nacht in einen Albtraum verwandelt. Er verliert seine Festanstellung und muss als Leiharbeiter die gleiche Arbeit für weniger Geld verrichten.
Selbst seine Verlobte verlässt ihn, weil die gemeinsame Zukunft mit seinem nun viel geringern und unsicheren Einkommen in der Leiharbeit nicht planbar ist. Währenddessen zählt der Cheg sein Geld und schmeißt einen Stammarbeitnehmer nach dem anderen raus. Und holt sie dann als Leiharbeiter wieder rein. Die Leiharbeiter beginnen jedoch, sich zu wehren und fordern ein "Ende mit der Leiharbeit". Werden sie sich durchsetzen?

Betroffene stellen Theaterstück auf die Beine
Die Idee für das Theaterstück stammt von betroffenen Leiharbeitern, Betriebsräten und Gewerkschaftern aus Freiburg. Sie alle engagieren sich im Arbeitskreis Menschen in Zeitarbeit der IG Metall Freiburg (AK MiZ Freiburg). Dieser Kreis stellet das Stück auch gleich selber auf der Bühne dar und wird von Improtheaterschauspielern und dem Theaterpädagogen Christian M. Schulz unterstützt.

Weniger Geld für gleiche Arbeit
Bis zu 40 Prozent weniger als ihre festangestellten Kollegen verdienen Leiharbeiter für die gleiche Arbeit. Das ist ungerecht, schließlich sind sie nicht weniger produktiv. Jeder achte Leiharbeiter ist trotz Arbeit auf Hartz IV angewiesen, um irgendwie über die Runden zu kommen. Den Profit teilen sich Verleiher und Entleiher. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Stammbelegschaft: Leiharbeit verdrängt reguläre Jobs und etabliert einen Niedriglohnsektor im Betrieb.
Die IG Metall hat deshalb eine "Initiative Gleiche Arbeit - Gleiches Geld" gestartet. Damit Leiharbeit in Zukunft fair gestaltet wird.

Letzte Änderung: 29.09.2010