Vishay Schließungs-Pläne

01.06.2006 Schwere Vorwürfe gegen Vishay

Die IG Metall erhebt schwere Vorwürfe gegen den VISHAY - Konzern

Die Schließung erfolge nicht auf Grund des harten Wettbewerbdrucks, wie von Seiten der Geschäftsleitung gestern mitgeteilt wurde, sondern war von vorne herein Kalkül der Übernahme. "VISHAY hat die Firma GS General Semiconductor im Jahr 2001 aufgekauft und von vorn herein geplant, diese Unternehmen platt zu machen," so der Vorwurf von Hermann Spieß, Geschäftsführer der IG Metall. Mit Übernahme wurde das Werk in Irland geschlossen, kurz darauf wurde Colmar ge-schlossen. Dass Freiburg insgesamt fünf Jahre am Leben blieb lag nur daran, dass die Verlagerung der Produktion nicht mit der Geschwin-digkeit ging, welche die Geschäftsleitung gerne gehabt hätte. "Dies sind keine Heuschrecken, dies sind Vampire, die Unternehmen leer saugen, Betriebe schließen und Menschen arbeitslos machen." Her-mann Spieß hat mit diesem Konzern bereits schlechte Erfahrungen machen müssen. Nach dem gleichen Muster hatte VISHAY Ende der 90er Jahre den Roederstein - Konzern aufgekauft und einen Betrieb nach dem anderen geschlossen, nachdem die Produkte auf die VIS-HAY - Werke übergegangen sind. So wurde das Kirchzartener Werk der ehemaligen Firma Roederstein im Jahr 2000 geschlossen, Hunder-te von Arbeitnehmern verloren ihre Arbeitsplätze.

Das Freiburger Werk hatte von vorn herein keine Chance. "Diese Ge-schäftspolitik ist Menschen verachtend. Sie hinterlässt Not und Elend bei den Beschäftigten die jetzt zum Teil nach 40 - jähriger Betriebszu-gehörigkeit vor dem Nichts stehen", so der Betriebsratsvorsitzende Ro-land Dickele. Er hatte sich Hoffnung gemacht, das Werk doch eine Zu-kunft hat, da in den letzten Monaten ca. 20 Personen eingestellt wur-den und die Auftragslage so gut ist wie seit langem nicht. Auch wider-sprach er der genannten Zahl der Betroffenen; zur Zeit sind 123 Men-schen beschäftigt, die jetzt arbeitslos werden.

Letzte Änderung: 21.11.2007