Nach monatelangem Tauziehen haben sich die Tarifkommission der IG Metall unter Verhandlungsführung von Hermann Spieß und die Geschäftsführung von MSC Freiburg auf einen Anerkennungstarifvertrag verständigt.

Auf einer IG Metall-Mitgliederversammlung am 19. April haben die Beschäftigten dem Tarifvertrag mit großer Mehrheit zugestimmt. Damit gelten für alle in der Firma MSC Freiburg beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Mitglied in der IG Metall sind, sämtliche in der Fläche der Metall- und Elektroindustrie Südbaden vereinbarten Tarifverträge. Zudem einigten sich die Verhandlungspartner darauf, die Berufsausbildung aufzunehmen und im September 2004 erstmals fünf Auszubildende einzustellen. "Ein wichtiges Signal zur Zukunftssicherung des Standorts Freiburg", betont IG Metall-Chef Hermann Spieß.

Bedingt durch den weitgehenden Umbruch der im Jahr 2000 gegründeten Firma MSC Freiburg und der damit einhergehenden Neuausrichtung in den nächsten beiden Jahren, wurden für die Jahre 2004 und 2005 zwischen der Geschäftsleitung und IG Metall auch einige befristete Abweichungen zum Flachentarif vereinbart. So steigen die Löhne und Gehälter erst zum Juni.

2004 (Fläche: März 2004) um eine Gesamtvolumen von 2,2 %, zum Juni 2005 (Fläche: März 2005) dann nochmals um 2,7 %. Zudem werden die betrieblichen Sonderzahlungen in den nächsten beiden Jahren überwiegend ertragsabhängig ausbezahlt. Macht das Unternehmen entsprechende Verluste, verzichten die Beschäftigten im Gegenzug auf große Teile des Weihnachts- und Urlaubsgelds.

"Natürlich ist das schmerzhaft", betont Johannes Bruns, Betriebsratsvorsitzender von MSC Freiburg. "In dieser wirtschaftlich schwierigen Situation ist das aber der Beitrag der Beschäftigten zur Sicherung unserer Arbeitsplätze. Außerdem erhalten wir im Gegenzug endlich einheitliche Arbeitsbedingungen bei MSC und die Rechtssicherheit von Tarifverträgen."