Tarifrunde

21.01.2004 IG Metall Freiburg rüstet sich für Warnstreiks

Der Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie erreicht nach Auslaufen der Friedenspflicht am 29. Januar auch Freiburg, Emmendingen und den Hochschwarzwald. Dies ist das Ergebnis einer Ortsvorstandssitzung der IG Metall Freiburg. Das Angebot der Arbeitgeber von zweimal 1,2% Einkommenserhöhung bei einer Laufzeit von 27 Monaten empfinden die Freiburger Metallerinnen und Metaller eher als Provokation denn als ernsthaftes Verhandlungsangebot - zumal die IG Metall im Gegenzug längeren, auch unbezahlten Arbeitszeiten und betrieblichen Öffnungsklauseln zustimmen soll.

Vor allem die Forderung der Arbeitgeber nach einer Verlängerung der Wochenarbeitszeit von bis zu fünf Stunden ohne Entgeltausgleich sorgt in den Betrieben für reichlich Sprengstoff, so Hermann Spieß, Geschäftsführer der IG Metall Freiburg. Nach einer in 25 Unternehmen im Raum Freiburg von der IG Metall durchgeführten Umfrage wären durch eine Verlängerung der Arbeitszeit von 35 auf 40 Stunden viele hundert Arbeitsplätze in der Region in Gefahr. Deshalb wendet sich Spieß vehement gegen eine pauschale Verlängerung der Arbeitszeit. "Was wir brauchen sind faire und intelligente Lösungen bei der Arbeitszeitgestaltung, wie wir sie bei Sick in Waldkirch im Dezember vereinbart haben", so der Freiburger IG Metall Chef.

"Falls die Arbeitgeber nicht ganz schnell ein faires Angebot auf den Tisch legen", so Hermann Spieß, "werden wir reagieren". Derzeit laufen in vielen Unternehmen im Raum Freiburg die Vorbereitungen für Warnstreikaktionen. "Wenn die Argumente am Verhandlungstisch nicht mehr ausreichen, betont Spieß, werden sie aus den Betrieben vor die Werkstore getragen". Warnstreiks und Arbeitskampf seien die letzten Mittel der Beschäftigten sich zu wehren. "Bleiben die Arbeitgeber stur", so Spieß, "haben sie die Reaktion in den Betrieben selbst zu verantworten"

Letzte Änderung: 21.11.2007