Tarifvertrag für IKA

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07.11.2009 Die IG Metall und der Betriebsrat der Staufener IKA-Werke wollen einen Tarifvertrag für das Unternehmen.

Quelle: Badische Zeitung vom 07. November 2007, Bernd Kramer

STAUFEN. Die IG Metall und der Betriebsrat der Staufener IKA-Werke wollen einen Tarifvertrag für das Unternehmen. Dies machten am Freitag IG-Metall-Sekretär Thomas Bittner und Betriebsratschef Günter Pfeifer deutlich. Derzeit gibt es keinen Tarifvertrag.Wie berichtet, baut das Unternehmen 105 Jobs ab. 70 Mitarbeitern wird das Angebot gemacht, in eine Transfergesellschaft zu wechseln, in der sie bis zu zwölf Monate 90 Prozent des Nettolohns erhalten. Für die Übrigen gibt es Vorruhestandslösungen oder Altersteilzeitverträge. Grund für den Jobabbau sind stark sinkende Umsätze des Laborausrüsters.

Mit einem Tarifvertrag hätte es nach Ansicht der Belegschaftsvertreter keine Arbeitszeitverlängerung Ende Februar gegeben. Damals kehrten die IKA-Werke zur 40-Stunden-Woche zurück, nachdem die Belegschaft zuvor 35 beziehungsweise 37 Stunden gearbeitet hatte. 352 von 368 Mitarbeitern unterschrieben damals Änderungen ihrer Arbeitsverträge. Die IKA-Leitung begründete ihre Entscheidung mit dem Argument, dass Unternehmen wetterfest für die Krise zu machen.

Mit Tarifvertrag wären solche einzelvertraglichen Änderungen nicht möglich gewesen. Die IG Metall hatte die Arbeitszeitverlängerung ohnehin als Irrweg kritisiert. Arbeitszeitverlängerungen in einer Zeit, in der Aufträge wegbrächen, führten mit Sicherheit zu Jobverlusten, sagte damals IG-Metall-Südbaden-Chef Hermann Spieß. Dies ist nun nach Meinung von Thomas Bittner eingetreten. Ohne Arbeitszeitverlängerung hätten nach seinen Angaben rund 30 zusätzliche Jobs gerettet werden können. Nach wie vor ist er überzeugt, dass Kurzarbeit der bessere Weg gewesen wäre, um die Krise zu bewältigen. Kurzarbeit wäre bei einer Mitgliedschaft im Flächentarifvertrag auch leichter durchzusetzen gewesen.

IKA-Sprecher Ansgar Meermann sagte, es gebe einen Gesprächstermin zwischen Geschäftsleitung und Belegschaftsvertretern, bei dem über Tarifverträge geredet werden soll. Die Kurzarbeit war von der Geschäftsleitung abgelehnt worden. Sie rechnet mit einem anhaltenden niedrigeren Auftragsniveau.

Auch die IKA-Geschäftsleitung begrüßt den Sozialplan
Mit dem Sozialplan zeigten sich Bittner und Pfeifer zufrieden. Mit den 90 Prozent des Nettolohns für die Mitarbeiter, die in die Transfergesellschaft wechseln, liege man weit über dem Durchschnitt. Ein Beschäftigter, der das Unternehmen verlassen muss, erhalte bei einem Bruttoverdienst von 3000 Euro und 25-jähriger Betriebszugehörigkeit rund 60 000 Euro Abfindung. Die IKA-Führung hatte stets betont, den Jobabbau so sozialverträglich wie möglich gestalten zu wollen. "Darum begrüßen wir, dass wir diesen Interessensausgleich und Sozialplan mit dem Betriebsrat erreichen konnten", sagte Personalleiterin Julia Sahli.

Anhang:

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Letzte Änderung: 07.11.2009