Warnstreik bei Zehnder und Ferromatik
TARIFSTREIT
Metaller zeigen öffentlich Flagge
Die Warnstreiks der IG Metall für Lohnerhöhungen von acht Prozent haben auch Firmen in drei Kreisgemeinden getroffen. Hunderte von Beschäftigten beteiligten sich - und kritisierten scharf die bisherigen Angebote der
Arbeitgeber.
Rund 180 in der IG-Metall organisierte Gewerkschafter des Spritzgießmaschinenherstellers Ferromatik-Milacron in Malterdingen sowie der Firma Zehnder in Riegel nahmen um die Mittagszeit am Warnstreik teil. Bei den Teilnehmern handelte es sich um "Kollegen aus der Frühschicht", erzählt ein Gewerkschafter. Später erhöhte sich die Zahl der Warnstreikenden durch die Mitarbeiter der Spätschicht um etwa weitere 75 Gewerkschafter.
Per Autokonvoi ging es von Malterdingen nach Riegel vor die Tore der Firma Zehnder. Von dort marschierten die IG Metaller zum Riegeler Brauhaus, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Lautstark forderten die Gewerkschafter eine Lohnerhöhung von acht Prozent. Abgelehnt wurde das derzeitige Angebot der Arbeitgeber, das eine Erhöhung von 2,1 Prozent vorsehe.
"In Wirklichkeit liege das Arbeitgeberangebot bei höchstens 1,7 Prozent und das sei schlichtweg ein Reallohnverlust", kommentierte IG-Metall Freiburg - Geschäftsführer und 2. Bevollmachtigter Marco Sprengler. Das Arbeitgeberangebot nannte er "eine unsoziale Mogelpackung". Die Konjunktur bleibe nur durch eine stabile Innlandsnachfrage stabil, so seine Überzeugung. Die aktuelle Finanzkrise bedeute "eine willkommene Ausrede der Arbeitgeber, ein so niedriges Angebot vorzulegen, so Spengler: "Wäre vor einem halben Jahr verhandelt worden, hätte der hohe Ölpreis oder noch früher die Internetpleite an den Börsen als Ausrede herhalten müssen". Gerade im Bereich Maschinenbau seien in den vergangenen Monaten "horrende Gewinne" erwirtschaftet worden, betonte der IG Metall-Funktionär. Beifall war ihm sicher.....
Quellenauszug aus Badischen Zeitung vom 04.Nov.2008,von Dieter Erggelet und Sylvia Timm
Letzte Änderung: 04.11.2008